Durch einen Backup-Plan erstellte Backups bilden ein Archiv. Die zwei in diesem Abschnitt beschriebenen Aufbewahrungsregeln ermöglichen Ihnen, Archivgröße und Lebenszeit (Aufbewahrungsperiode) von Backups zu definieren.
Die Aufbewahrungsregeln sind wirksam, wenn das Archiv mehr als ein Backup enthält. Das bedeutet, dass das letzte Backup im Archiv erhalten bleibt, selbst wenn dabei die Verletzung einer Aufbewahrungsregel entdeckt wird. Versuchen Sie nicht, das einzige Ihnen verfügbare Backup zu löschen, indem Sie die Aufbewahrungsregeln vor dem Backup anwenden. Dies wird nicht funktionieren. Verwenden Sie die alternative Einstellung Archiv bereinigen –> Wenn nicht ausreichend Speicherplatz während des Backups vorhanden ist; beachten Sie dabei aber das Risiko, möglicherweise das letzte Backup verlieren zu können.
1. Lösche Backups älter als
Dies ist ein Zeitintervall, das von dem Augenblick zurückgezählt wird, an dem die Aufbewahrungsregeln angewendet werden. Jedes Mal, wenn eine Aufbewahrungsregel angewendet wird, ermittelt das Programm den zu diesem Intervall korrespondierenden, zurückliegenden Zeitpunkt und löscht dann alle Backups, die vor diesem erstellt wurden. Von nach diesem Zeitpunkt erstellten Backups wird dagegen keines gelöscht.
2. Halte die Archivgröße innerhalb
Dies ist die maximale Größe für das Archiv. Jedes Mal, wenn eine Aufbewahrungsregel angewendet wird, vergleicht das Programm die aktuelle Archivgröße mit dem von Ihnen gesetzten Grenzwert und löscht die ältesten Backups, um die Archivgröße innerhalb dieses Wertes zu halten. Das untere Diagramm zeigt den Archivinhalt vor und nach der Löschung.
Es gibt ein gewisses Risiko, dass bis auf eines alle Backups gelöscht werden, wenn die maximale Archivgröße unpassend (zu klein) gesetzt wurde oder ein reguläres Backup sich als zu groß erweist. Um die jüngsten Backups vor einer Löschung zu schützen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen Lösche keine Backups jünger als und spezifizieren das maximale Alter von Backups, die bewahrt werden müssen. Das untere Diagramm illustriert die sich daraus ergebende Regel.
Kombination der Regeln 1 und 2
Sie können sowohl die Lebenszeit als auch die Archivgröße von Backups limitieren. Das untere Diagramm illustriert die sich daraus ergebende Regel.
Beispiel
Lösche Backups älter als = 3 Monate
Halte die Archivgröße innerhalb = 200 GB
Lösche niemals Backups jünger als = 10 Tage
Löschen von Backups mit Abhängigkeiten
Beide Aufbewahrungsregeln setzen das Löschen einiger Backups und die Bewahrung anderer voraus. Aber was, wenn das Archiv inkrementelle und differentielle Backups enthält, die von einander und dem Voll-Backup abhängen, auf dem diese basieren? Sie können kein veraltetes Voll-Backup löschen und sozusagen seine inkrementellen „Kinder“ behalten.
Wenn das Löschen eines Backups andere Backups beeinflusst, wird eine der folgenden Regeln angewendet:
Das veraltete Backup wird solange bewahrt, bis alle auf ihm beruhenden Backups ebenfalls überaltert sind. Dann wird die gesamte Kette während der regulären Bereinigung gleichzeitig gelöscht. Dieser Modus hilft, die potentiell zeitaufwendige Konsolidierung zu vermeiden, benötigt aber extra Speicherplatz für von der Löschung zurückgestellte Backups. Die Archivgröße oder auch das Backup-Alter kann daher die von Ihnen spezifizierten Werte überschreiten.
Das Programm wird das Backup, das einer Löschung unterworfen ist, mit dem nächsten abhängigen Backup konsolidieren. Zum Beispiel erfordern die Aufbewahrungsregeln, ein Voll-Backup zu löschen, das nachfolgende inkrementelle Backup aber zu bewahren. Die Backups werden zu einem einzelnen Voll-Backup kombiniert, welches das Datum des inkrementellen Backups erhält. Wenn ein inkrementelles oder differentielles Backup aus der Mitte einer Kette gelöscht wird, wird der resultierende Backup-Typ inkrementell.
Dieser Modus stellt sicher, dass nach jeder Bereinigung die Archivgröße und das Backup-Alter innerhalb der spezifizierten Grenzen liegen. Die Konsolidierung kann jedoch viel Zeit und Systemressourcen in Anspruch nehmen. Und Sie benötigen einigen zusätzlichen Platz im Depot für während der Konsolidierung erstellte temporäre Dateien.
Das sollten Sie über Konsolidierung wissen
Machen Sie sich bewusst, dass Konsolidierung nur eine Methode und keine Alternative zur Löschung ist. Das resultierende Backup wird keine Daten enthalten, die im gelöschten Backup enthalten, im bewahrten inkrementellen oder differentiellen Backup jedoch abwesend waren.
Aus einer Konsolidierung resultierende Backups sind immer maximal komprimiert. Das bedeutet, dass alle in einem Archiv enthaltenen Backups als Resultat wiederholter Bereinigung durch Konsolidierung eine maximale Kompression erlangen können.
Optimale Vorgehensweisen
Bewahren Sie die Balance zwischen der Kapazität des Speichergerätes, den restriktiven, von Ihnen bestimmten Parametern und der Bereinigungsfrequenz. Die Logik der Aufbewahrungsregeln setzt voraus, dass die Kapazität des Speichergerätes deutlich über der durchschnittlichen Backup-Größe liegt und sich die maximale Archivgröße nicht der physikalischen Speicherkapazität nähert, sondern eine angemessene Reserve verbleibt. Aufgrund dessen bleibt ein Überschreiten der Archivgröße, was zwischen den Abläufen der Bereinigungs-Tasks vorkommen kann, unkritisch für den Geschäftsprozess. Je seltener die Bereinigung abläuft, desto mehr Platz benötigen Sie zum Speichern von Backups, die ihre Lebenszeit überschreiten.
Die Seite „Depots“ versorgt Sie mit Informationen zu dem in jedem Depot verfügbaren Speicherplatz. Überprüfen Sie diese Seite von Zeit zu Zeit. Wenn sich der freie Platz (der freie Platz des Speichergeräts) Null nähert, so müssen Sie eventuell die Beschränkungen für einige oder alle Archive im Depot verschärfen.