
Eine neue, weltweite Studie von Acronis zeigt, dass Männer und Frauen die Rolle von Frauen in der Technologiebranche sehr unterschiedlich wahrnehmen.
Der „Women in Tech“-Bericht von Acronis für das Jahr 2025 untersucht, wie Frauen ihre eigene IT-Karriere wahrnehmen und welche Sichtweisen Männer auf die Karrierechancen von Frauen haben. Dabei zeigen sich teilweise auffällige Unterschiede in der Wahrnehmung.
Acronis befragte mehr als 650 IT-Profis in acht Ländern, von denen über 70 % Männer waren. Dies entspricht in etwa dem Geschlechterverhältnis der Beschäftigten in der IT-Branche.
Wichtigste Ergebnisse: Männer und Frauen haben unterschiedliche Ansichten
75 % der Männer sind der Meinung, dass Männer und Frauen den gleichen Zugang zu beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten haben. Dem stimmen jedoch nur 60 % der Frauen zu. Die Differenz von 15 Prozentpunkten macht eine grundlegend unterschiedliche Wahrnehmung der Situation am Arbeitsplatz deutlich.
Besonders groß war die Kluft auch bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie: 63 % der Frauen gaben an, dass sie durch solche Herausforderungen in ihrer Karriereentwicklung erheblich beeinträchtigt werden. Nur 49 % der Männer vertraten diese Ansicht. Darüber hinaus glauben 66 % der Frauen, dass sie lange Arbeitszeiten in Kauf nehmen müssen, um beruflich voranzukommen. Nur 56 % der Männer sind der Meinung, dass Frauen diesem Druck ausgesetzt sind.
Als größtes Hindernis für Frauen, eine Karriere im Bereich Cybersicherheit zu verfolgen, erwiesen sich geschlechtsspezifische Vorurteile. 41 % der Frauen nannten dies als Hauptgrund, bei den Männern waren es lediglich 33 %. Auch auf die Frage, warum Frauen in Führungspositionen im Bereich Cybersicherheit unterrepräsentiert sind, nannten 41 % der Frauen geschlechtsspezifische Stereotypen und Vorurteile als Hauptgrund. Bei den Männern stimmten nur 36 % dieser Aussage zu.
Frauen haben auch klare Vorstellungen davon, wie sie unterstützt werden möchten: 43 % wünschen sich, dass Männer sich für Chancengleichheit einsetzen, während nur 17 % Mentoring bevorzugen. Unter den Männern waren allerdings 23 % der Meinung, dass Mentoring die beste Form der Unterstützung sei.
Kombinierte Statistiken: Die Realität von FOMO in der Technologiebranche
FOMO (kurz für: Fear of Missing Out, die Angst, etwas zu verpassen) hat sich zu einem anhaltenden Karriereproblem entwickelt, von dem die Mehrheit der IT-Profis unabhängig vom Geschlecht betroffen ist. Laut unserer aktuellen Studie haben 43 % der Befragten manchmal das Gefühl, aufgrund familiärer Verpflichtungen wichtige berufliche Chancen zu verpassen. 17 % haben sogar häufig dieses Gefühl.
Fast die Hälfte der Befragten (48 %) hat aus Bedenken bezüglich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bereits Beförderungen, Schulungen oder zusätzliche Aufgaben abgelehnt. Noch bemerkenswerter ist, dass 73 % der Befragten mindestens einmal berufliche Chancen wie Konferenzen, Geschäftsreisen und Networking-Veranstaltungen aufgrund familiärer Verpflichtungen abgelehnt haben.
Insgesamt nannten 35 % der Befragten geschlechtsspezifische Vorurteile und Stereotype als Hauptgrund, warum Frauen davon abgehalten werden, eine Karriere im Bereich Cybersicherheit anzustreben. 38 % gaben an, dass dies auch das größte Hindernis für Frauen auf dem Weg zu Führungspositionen sei. Auf dem zweiten Platz folgten mit 32 % Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Regionale Perspektiven: Kulturelle Unterschiede
Die größere geografische Abdeckung der Umfrage legt faszinierende kulturelle Unterschiede in der Wahrnehmung von Geschlechterfragen unter IT-Profis offen.
In Europa liegt der Fokus auf der Identifizierung von Vorurteilen
Die europäischen Befragten zeigten ein besonders starkes Bewusstsein für geschlechtsspezifische Vorurteile. Dabei sticht das Vereinigte Königreich deutlich hervor: 46 % der Befragten gaben an, dass geschlechtsspezifische Vorurteile und Stereotypen der Hauptgrund dafür sind, dass Frauen von einer Karriere im Bereich Cybersicherheit abgehalten werden. Zum Vergleich: In den Vereinigten Staaten waren es 33 %, in Spanien 29 % und in der Schweiz 26 %.
In Frankreich ist die Meinung geteilt. Die Antworten verteilen sich dort gleichmäßig auf geschlechtsspezifische Vorurteile (33 %) und den Mangel an weiblichen Vorbildern (ebenfalls 33 %). In Deutschland werden sowohl geschlechtsspezifische Vorurteile (33 %) als auch die geringe Bekanntheit von Karrieremöglichkeiten im Bereich Cybersicherheit (31 %) als Gründe genannt.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Dramatische kulturelle Unterschiede
Die größten regionalen Unterschiede zeigen sich im Bereich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In diesem Bereich stechen die Vereinigten Staaten deutlich hervor: 54 % der Befragten gaben an, dass Frauen unverhältnismäßig stark von Herausforderungen in diesem Bereich betroffen sind. Dies ist der höchste Wert, der in allen an der Studie teilnehmenden Ländern ermittelt wurde.
Dies steht in starkem Kontrast zu den Sichtweisen in Europa. So sind in Deutschland nur 17 % der Meinung, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Frauen unverhältnismäßig stark betrifft. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Schweiz mit 26 %.
Die praktischen Auswirkungen werden besonders deutlich, wenn man sich die verpassten Chancen anschaut. Mit 82 % der Befragten, die aufgrund familiärer Verpflichtungen berufliche Chancen abgelehnt haben, liegen die Vereinigten Staaten auch in dieser Kategorie weltweit an der Spitze. Zum Vergleich: Im Vereinigten Königreich sind es 70 %, in der Schweiz, Deutschland und Spanien 73–74 %. In Ländern des asiatisch-pazifischen Raums wie Singapur und Japan werden Chancen dagegen seltener abgelehnt.
Chancengleichheit
Das Vertrauen in gleichberechtigte Chancen variiert je nach Region erheblich. Mit 76 % bzw. 75 % haben die Befragten in der Schweiz und den Vereinigten Staaten das höchste Vertrauen, dass Männer und Frauen gleiche berufliche Entwicklungschancen haben.
Am skeptischsten sind die Befragten in Spanien: Nur 60 % von ihnen geben an, Vertrauen in gleiche berufliche Chancen zu haben. In Deutschland sind die Ergebnisse gemischt: 39 % der Befragten antworteten, dass berufliche Chancen „größtenteils gleich“ seien, während 31 % die Antwort „nicht wirklich gleich“ wählten.
Laden Sie den Bericht herunter, um weitere Ergebnisse und Perspektiven zu erhalten.

Über Acronis
Acronis ist ein Schweizer Unternehmen, das 2003 in Singapur gegründet wurde. Das Unternehmen hat weltweit 15 Standorte und beschäftigt Mitarbeiter:innen in über 50 Ländern. Acronis Cyber Protect Cloud ist in 26 Sprachen in 150 Ländern verfügbar und wird von mehr als 21,000 Service Providern zum Schutz von über 750,000 Unternehmen eingesetzt.