Acronis Active Restore

Active Restore ist eine geschützte Acronis-Technologie, die ein System oder eine Datenbank direkt verfügbar macht, sobald die Wiederherstellung gestartet wurde.

Dieser Abschnitt beschreibt die Verwendung von Active Restore bei Wiederherstellung eines Betriebssystems. Obwohl auf der gleichen Technologie basierend, verlaufen Wiederherstellungen von Microsoft Exchange- oder Microsoft SQL-Datenbanken auf unterschiedliche Art. Siehe folgende Abschnitte für weitere Informationen:

Beschränkungen

Die Funktionsweise

Beim Konfigurieren einer Wiederherstellungsaktion wählen Sie die Laufwerke bzw. Volumes, um diese aus einem Backup wiederherzustellen. Acronis Backup scannt die gewählten, im Backup befindlichen Festplatten oder Laufwerke. Findet der Scan dabei ein unterstütztes Betriebssystem, so wird Acronis Active Restore verfügbar.

Sofern Sie Active Restore nicht aktivieren, erfolgt die Systemwiederherstellung auf die übliche Art und wird die Maschine erst nach vollständiger Wiederherstellung wieder einsatzbereit.

Falls Sie Active Restore aktivieren, wird die Sequenz der Aktionen folgendermaßen festgelegt:

Sobald die Systemwiederherstellung gestartet ist, bootet das Betriebssystem aus dem Backup heraus. Die Maschine wird einsatzfähig und steht bereit, um notwendige Dienste anzubieten. Die für eingehende Anforderungen notwendigen Daten werden mit der höchsten Priorität, alle anderen im Hintergrund wiederhergestellt.

Da die Bedienung solcher Anforderungen simultan zur Wiederherstellung erfolgt, kann das Betriebssystem ausgebremst werden – auch dann, wenn in den Recovery-Optionen die Recovery-Priorität auf Niedrig eingestellt wurde. Obwohl die Systemausfallzeit minimal ist, kann es während der Wiederherstellung zu einer verringerten Performance kommen.

Einsatzszenarien

  1. Die Verfügbarkeit eines Systems gehört zu den Effizienzkriterien.

    Beispiele: Client-bezogene Online-Dienste, Web-Einzelhändler, Wahllokale

  2. Das Verhältnis von System zu Speicherplatz ist stark in Richtung Speicher verzerrt.

    Einige Maschinen werden als Speicheranlagen genutzt, wobei das Betriebssystem nur ein kleines Speichersegment beansprucht, während der restliche Festplattenplatz der Archivierung dient, etwa für Videos, Audio- oder andere Multimedia-Dateien. Einige dieser Speicher-Laufwerke können verglichen zum System extrem groß sein, sodass praktisch die komplette Wiederherstellungszeit der Rückgewinnung der Dateien gewidmet wird, obwohl sie erst später gebraucht werden könnten (wenn in naher Zukunft überhaupt).

    Entscheiden Sie sich dagegen für Acronis Active Restore, so wird das System in kurzer Zeit wieder einsatzfähig sein. Benutzer werden in die Lage versetzt, benötigte Dateien aus dem Datenspeicher zu öffnen und zu verwenden, während alle restlichen, nicht sofort benötigten Dateien im Hintergrund weiter wiederhergestellt werden.

    Beispiele: Datenspeicher für Film- oder Musiksammlungen bzw. Multimedia-Dateien

Anwendung

  1. Speichern Sie das Backup des Systemlaufwerks bzw. -volumes an einer Position, auf die über das System-BIOS zugegriffen werden kann. Das kann die Acronis Secure Zone, eine USB-Festplatte, ein USB-Stick oder jede interne Festplatte sein.

    Falls Betriebssystem und Boot-Loader auf unterschiedlichen Volumes liegen, nehmen Sie immer beide mit in das Backup auf. Diese Laufwerke müssen auch zusammen wiederhergestellt werden, da anderenfalls ein hohes Risiko besteht, dass das Betriebssystem nicht mehr startet.

  2. Erstellen Sie ein bootfähiges Medium.
  3. Booten Sie die Maschine mit einem bootfähigen Medium, wenn es zu einem Systemausfall kommt. Starten Sie die Konsole und verbinden Sie sich mit dem bootfähigen Agenten.
  4. Erstellen Sie einen Recovery-Task. Stellen Sie bei Recovery-Quelle sicher, dass das System-Laufwerk oder System-Volume für die Wiederherstellung ausgewählt wurde.

    Acronis Active Restore wählt für das Hochfahren und die nachfolgende Wiederherstellung das erste beim Backup-Scan gefundene Betriebssystem. Versuchen Sie nicht, mehr als ein Betriebssystem unter Verwendung von Active Restore wiederherzustellen, damit die Ergebnisse berechenbar bleiben. Wählen Sie auch bei Wiederherstellung eines Multi-Boot-Systems nur jeweils ein System-Volume und Boot-Volume.

  5. Stellen Sie bei Recovery-Ziel sicher, dass das System-Laufwerk oder System-Volume dem ersten Laufwerk zugeordnet ist. Sollte dem nicht so sein, dann führen Sie eine manuelle Zuordnung durch (wie im Abschnitt 'Ziellaufwerke wählen' beschrieben).
  6. Wählen Sie bei Acronis Active Restore die Option Verwenden.
  7. Sobald die Systemwiederherstellung gestartet ist, bootet das Betriebssystem aus dem Backup heraus. Das Acronis Active Restore-Symbol erscheint im Infobereich der Taskleiste. Die Maschine wird einsatzfähig und steht bereit, um notwendige Dienste anzubieten. Ein das System sofort benutzender Anwender sieht den Verzeichnisbaum mit seinen Symbolen, kann Dateien öffnen oder Anwendungen starten, selbst wenn diese noch nicht wiederhergestellt wurden.

    Die Treiber von Acronis Active Restore fangen Systemanfragen ab und setzen Dateien, die zur Erfüllung einkommender Anfragen notwendig sind, auf höchste Wiederherstellungspriorität. Und während diese 'on-the-fly'-Wiederherstellung fortschreitet, wird der noch andauernde Wiederherstellungsprozess in den Hintergrund transferiert.

    Solange die Recovery-Aktion nicht abgeschlossen ist, sollten Sie nicht versuchen, die Maschine herunterzufahren oder einen Neustart durchzuführen. Falls Sie Ihr Maschine ausschalten, gehen alle seit dem letzten Systemstart durchgeführten Änderungen verloren. Das System wird dann nicht wiederhergestellt, auch nicht partiell. Die einzig verbliebene Lösung in diesem Fall ist es dann, den Wiederherstellungsprozess von einem bootfähigen Medium aus neu zu starten.

  8. Die Hintergrund-Wiederherstellung geht solange weiter, bis alle gewählten Laufwerke wiederhergestellt wurden, alle Ereignismeldungen gemacht wurden und das Acronis Active Restore-Symbol aus dem Infobereich der Taskleiste verschwindet.