
Die NIS-2-Richtlinie fordert zuverlässige Disaster Recovery-Strategien für den Gesundheitssektor. Erfahren Sie mehr über erhöhte Haftungsrisiken, Gefahren für die Patientensicherheit und warum Resilienz heute unerlässlich ist.
Die NIS-2-Richtlinie ist in Kraft getreten und hat tiefgreifende Auswirkungen auf zahlreiche Wirtschaftssektoren, insbesondere auf die in der Richtlinie als „wesentlich“ eingestuften Sektoren wie Energieversorgung, Transport, Bankwesen und kritische Infrastrukturen. Auch das Gesundheitswesen gehört dazu, und Ransomware-Angriffe auf Krankenhäuser machen regelmäßig Schlagzeilen. haben.
Neben den Patient:innen sind schätzungsweise 14,3 Mio. Menschen im europäischen Gesundheitswesen beschäftigt, deren persönliche Daten ebenfalls gefährdet sind. Die Nichteinhaltung der NIS-2-Richtlinie kann mit Bußgeldern von bis zu 10 Mio. Euro oder 2 % des Jahresumsatzes geahndet werden. Was ist die größte Herausforderung beim Schutz dieser Daten? Resilienz. Es reicht nicht mehr aus, die Daten nur zu schützen. Vielmehr müssen Gesundheitseinrichtungen in der Lage sein, Datenverluste und Ausfallzeiten schnell und effizient zu beheben. Dafür wird die Kombination von Abwehr und Disaster Recovery zu einer absoluten Notwendigkeit.
5 Hauptanforderungen von NIS 2 an das Gesundheitswesen
Die NIS-2-Richtlinie bringt spezifische Anforderungen mit sich, mit denen sich Führungskräfte im Gesundheitswesen und IT-Fachleute auseinandersetzen müssen:
- Erweiterter Geltungsbereich und mehr Pflichten: NIS 2 erweitert den Kreis der als „wesentlich“ und „wichtig“ eingestuften Einrichtungen erheblich. Dies bedeutet, dass mehr Gesundheitsdienstleister und verwandte Einrichtungen unter die strengeren Anforderungen fallen, was eine umfassende Überprüfung und möglicherweise eine Überarbeitung der bestehenden Cybersicherheits- und Resilienzmaßnahmen erforderlich macht.
- Erhöhtes Haftungsrisiko: NIS 2 verschärft die Haftung von Führungskräften. Führungskräfte können für Verstöße finanziell und sogar strafrechtlich haftbar gemacht werden, wodurch die Cybersicherheit zu einem vorrangigen Geschäftsrisiko wird, das sofortige und kontinuierliche Aufmerksamkeit erfordert.
- Störungen in Betriebsabläufen und Patientensicherheit: Die Richtlinie legt den Schwerpunkt auf die Geschäftskontinuität und damit auf die Minimierung von Störungen der Gesundheitsversorgung während eines Cybervorfalls. Die Nichteinhaltung dieser Anforderung kann die Patientensicherheit unmittelbar gefährden – ein Risiko, das sich keine Führungskraft im Gesundheitswesen leisten kann.
- Schwachstellen in der Lieferkette: NIS 2 schreibt vor, dass Sicherheitsrisiken in der Lieferkette behoben werden müssen. Gesundheitseinrichtungen müssen die Cybersicherheit ihrer Zulieferer und Partner genau prüfen, was angesichts der starken Vernetzung im Gesundheitswesen eine komplexe Aufgabe ist.
- Strenge Meldepflichten: NIS 2 schreibt strenge Meldepflichten mit kurzen Fristen vor, einschließlich der frühzeitigen Benachrichtigung der Behörden innerhalb von 24 Stunden nach einem Vorfall. Gesundheitseinrichtungen müssen über zuverlässige interne Prozesse zur Erkennung, Analyse und Meldung von Cybervorfällen verfügen, um Sanktionen zu vermeiden und Transparenz zu gewährleisten.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Gesundheitswesen eines der beliebtesten Ziele für Cyberangriffe ist. Noch schwerwiegender ist, dass die durch diese Angriffe verursachten Störungen die Patientenversorgung beeinträchtigen und Leben gefährden.
Resilienz im Gesundheitswesen: Warum ist Disaster Recovery für die Verfügbarkeit so wichtig?
Disaster Recovery umfasst nicht nur die Wiederherstellung von Daten, sondern auch die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Patientenversorgung. Eine effektive Planung, Technologie und Implementierung von Disaster Recovery bietet Gesundheitseinrichtungen folgende Vorteile:
- Minimierung von Ausfallzeiten: Das schnelle Failover auf Replikate von Applikationen und Daten in der Cloud nach einem Vorfall minimiert Störungen in der Patientenversorgung und stellt sicher, dass Ärzt:innen und Pflegepersonal jederzeit auf wichtige Systeme zugreifen können.
- Schutz von Patientendaten: Eine sichere Verschlüsselung von Daten- und Applikationsreplikaten ist zum Schutz vertraulicher Patientendaten und zur Einhaltung der Vertraulichkeitsanforderungen von NIS 2 erforderlich.
- Aufrechterhaltung der betrieblichen Integrität: Umfassende Disaster Recovery-Pläne decken ein breites Spektrum potenzieller Störungen ab, von Ransomware-Angriffen bis hin zu Naturkatastrophen, und gewährleisten so die Aufrechterhaltung des Betriebs in vielen Krisensituationen.
Um diesen Grad an Resilienz zu erreichen, sollten Gesundheitseinrichtungen folgende Maßnahmen ergreifen:
- Investieren Sie in zuverlässige Backup- und Disaster Recovery-Lösungen: Implementieren Sie Lösungen, die eine schnelle und zuverlässige Wiederherstellung wichtiger Systeme und Daten gewährleisten. Ziehen Sie Lösungen mit Funktionen wie Self-Service-Recovery für remote arbeitende Mitarbeiter:innen in Betracht, damit diese nach einem Vorfall ohne Eingreifen der IT-Abteilung schnell weiterarbeiten können.
- Entwickeln Sie detaillierte Incident Response-Pläne: Erstellen Sie umfassende Pläne, die Verfahren für die Reaktion auf verschiedene Cybervorfälle beschreiben, einschließlich Rollen und Zuständigkeiten, Kommunikationsprotokollen und Wiederherstellungsschritten.
- Verbessern Sie die Erkennung und Reaktion: Endpoint Detection and Response (EDR) und Extended Detection and Response (XDR) mit verhaltensbasierter Erkennung sind heute ein Muss, da die Bedrohungen immer ausgefeilter werden, was zum Teil auf den böswilligen Einsatz von generativen KI-Tools zurückzuführen ist.
- Regelmäßige Tests und Übungen: Testen Sie Ihre Disaster Recovery-Pläne regelmäßig, um Schwachstellen zu ermitteln und sicherzustellen, dass die Wiederherstellungsverfahren funktionieren, insbesondere nach einem Vorfall.
- Implementieren Sie einen mehrschichtigen Sicherheitsansatz: Mit einer umfassenden Verteidigungsstrategie, die auf Frameworks wie NIST CSF 2.0 und CIS Critical Security Controls basiert, profitieren Sie von den Best Practices der Branche und minimieren die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von Cyberangriffen.
Die NIS-2-Richtlinie in Verbindung mit der allgegenwärtigen Bedrohung durch Cyberangriffe und strengen Versicherungsanforderungen zwingt Gesundheitseinrichtungen dazu, ihre Herangehensweise an Cyber Security und Data Protection zu überdenken. Disaster Recovery muss heute ein integraler Bestandteil der Diskussionen über die Resilienz im Gesundheitswesen sein, wenn diese Einrichtungen ihre Patient:innen sowohl in der digitalen Welt schützen als auch im Krankenhaus gut versorgen wollen.
Disaster Recovery von Acronis stärkt die Resilienz im Gesundheitswese.
Acronis Cyber Protect integriert Cyber Security und Data Protection nativ in einer Lösung und unterstützt Gesundheitseinrichtungen dabei, die von NIS 2 geforderte Resilienz zu erreichen. Unsere preisgekrönte, umfassende Data Protection-Lösung gibt Gesundheitseinrichtungen die beruhigende Gewissheit, dass sie die Verfügbarkeit und Integrität wertvoller Gesundheitsdaten und -applikationen schützen und diese im Ernstfall schnell wiederherstellen können.
Eine der wichtigsten Funktionen für IT-Abteilungen im Gesundheitswesen ist Acronis One-Click Recovery. In Situationen, in denen Zeit eine entscheidende Rolle spielt, kann die Qualität der Patientenversorgung davon abhängen, wie schnell eine Gesundheitseinrichtung nach einer Störung den normalen Betrieb wieder aufnehmen kann. Das schließt auch Mitarbeiter:innen ein, die im Homeoffice arbeiten. Mit Acronis One-Click Recovery können alle Mitarbeiter:innen, unabhängig von ihren IT-Kenntnissen, ihren Arbeits-PC aus dem letzten Backup wiederherstellen.
Über Acronis
Acronis ist ein Schweizer Unternehmen, das 2003 in Singapur gegründet wurde. Das Unternehmen hat weltweit 15 Standorte und beschäftigt Mitarbeiter:innen in über 50 Ländern. Acronis Cyber Protect Cloud ist in 26 Sprachen in 150 Ländern verfügbar und wird von mehr als 21,000 Service Providern zum Schutz von über 750,000 Unternehmen eingesetzt.